Energie für Neues

27. Oktober 2020

Wenn der „Verbrenner“ mal wieder die Ladesäule zuparkt…

… und was E-Auto-Fahrer dagegen tun können

Vermutlich hat jeder E-Mobilist in Husum und Umgebung diese Situation schon einmal erleben müssen: Die E-Ladesäule ist von einem Auto mit Verbrennungsmotor zugeparkt. Laden? Fehlanzeige. Wenn einem dann der leere Akku auch nicht noch große Umwege erlaubt, kann sich der Ärger schon einmal aufstauen.

Doch nicht nur bei Autofahrern mit Benzin im Tank, auch bei E-Mobil-Fahrern herrscht oft Unsicherheit über die Schilder am E-Parkplatz. Wie lange darf ein E-Auto auf einem E-Parkplatz stehen? Muss es dabei immer laden?

Und: Was kann man in dem Moment konkret tun, wenn ein Verbrenner den Parkplatz blockiert?

Was sagen die Schilder oder Markierungen eigentlich aus?

Parkplätze für Elektro-Autos dürften im Bewusstsein aller Autofahrer angekommen sein. Ähnlich wie reservierte Plätze für Eltern+Kind oder Behindertenparkplätze weisen extra dafür erstellte Schilder auf die Besonderheiten der E-Auto-Stellflächen hin.

Es ist zwar aber in Deutschland nicht einheitlich geregelt, wie eine ausgewiesene Stellfläche für Elektroautos ausgezeichnet werden muss, in der Regel weisen aber Schilder oder Markierungen am Boden (oder eine Kombi aus beidem) darauf hin, dass diese Plätze zum Abstellen und / oder Laden von E-Autos gedacht sind.

Und gerade weil jede Kommune für sich regeln kann, wie sie mit der Bereitstellung öffentlicher Parkplätze für E-Autos umgehen kann, müssen auch E-Fahrer genau schauen, was konkret möglich auf den Stellflächen „erlaubt“ ist.

Vor dem Abstellen des E-Fahrzeugs sollte also geschaut werden:

  • ist das Abstellen nur erlaubt, wenn ein „E“ im Kennzeichen ist?
  • ist das Abstellen nur erlaubt, wenn gleichzeitig an der Säule geladen wird?
  • ist das Abstellen zeitlich beschränkt?
  • muss ein Parkschein gezogen werden?
  • muss eine Parkscheibe ausgelegt werden?
  • und natürlich muss beim Ladevorgang geprüft werden, ob das Laden / der Anschluss an die Ladesäule und damit das Blockieren des E-Parkplatzes über einen bestimmten Zeitraum hinaus gebührenpflichtig wird.

Was aber kann man tun, wenn ein Verbrenner auf der Fläche steht?

In der Regel, vor allem, wenn es eine Parkraumbewirtschaftung der Kommune gibt (und der E-Parkplatz also auf öffentlichem Grund ist), kann das Ordnungsamt / die Verkehrsüberwachung der Stadt / des Ortes oder die Polizei weiterhelfen. Die Behörden müssen dann tätig werden und sich des Vorfalls annehmen.

Das kann bedeuten, dass das Ordnungsamt dem Halter ein Bußgeld auferlegt oder ihn direkt abschleppen lässt. So oder so – es wird eine teure Angelegenheit, die aber in der Regel einige Zeit in Anspruch nimmt. Wer dringend auf einen Ladeplatz angewiesen ist, wird so sein Ziel nicht erreichen.

Und natürlich kann es auch einmal sein, dass ein Fahrer einfach nicht gesehen hat, dass dies ein E-Parkplatz ist und keine Arroganz oder böse Absicht dahinter steckt.

Außerdem ist es ungesund, sich zu ärgern :-)

Viel besser ist es, wenn sich E-Fahrer das Leben selber leicht machen! Dafür gibt es aus unserer E-Auto-Community ein paar Tips, die sich bei allen bewährt haben!

  • Ladet immer, wenn es möglich ist – so vermeidet ihr, laden zu müssen – und dann womöglich auf einen besetzen Parkplatz zu stoßen
  • Seid nachsichtig – und lasst nicht zu, dass ein „Verbrenner“ euch ärgert
  • Schaut, ob ein alternativer Ladeplatz in der Nähe zur Verfügung steht
  • Wenn ihre auf einem E-Parkplatz steht, dann ladet am besten immer direkt auch. Das ist fair gegenüber den anderen E-Fahrern, die auf die Säule angewiesen sind (denn einen freien „normalen“ Parkplatz findet ihr auch mit eurem E-Auto!)
  • Helft mit, dass das Rotationsprinzip funktioniert und gebt die Fläche nach dem Laden wieder frei für den nächsten Fahrer

Wer wissen will, wie gut das E-Lade-Netz in Husum und Umgebung ausgebaut ist (oder weitere Infos zum Thema E-Mobilität sucht), findet hier eine gute Übersicht dazu von uns!