Energie für Neues
18. Juli 2023
Husum Netz tritt Poseidon bei
Husum Netz tritt Poseidon bei
Wasserversorger ist Projektpartner beim dänisch-deutschen Netzwerk – Frühwarnsysteme und Anpassungslösungen für die nachhaltige Wasserversorgung im Grenzgebiet – keine Wasserknappheit in Husum
HUSUM. Zunehmende Dürre und Trockenheit sind während der Sommermonate täglich in den Medien. Hierzu gibt Norbert Jungjohann, Geschäftsführer der Stadtwerke Husum Netz GmbH (Husum Netz), vorab für Husum Entwarnung: „Die Menschen in Husum brauchen sich keine Sorgen zu machen. Unsere Wasserversorgung ist sicher.“ Mit dem Ziel, sowohl die Anpassungsfähigkeit an Katastrophen als auch vorbeugende Maßnahmen in Krisensituationen zu stärken, sind die Stadtwerke Husum Netz jetzt dem Projekt „Poseidon“ beigetreten. Poseidon ist ein grenzübergreifendes Interreg-Projekt zwischen Deutschland und Dänemark. Interreg fördert als Europäische Gemeinschaftsinitiative die Zusammenarbeit zwischen EU-Mitgliedstaaten. Im Projekt geht es darum, Effekte, die im Zusammenhang mit dem Klimawandel auf die Wasserversorgung einwirken, zu verstehen und angemessen darauf reagieren zu können. Zunächst ist es notwendig, einen Daten- und Informationsaustausch zu ermöglichen. Daraus sollen weitere Erkenntnisse gewonnen werden. „Wir können uns mit unserem gut funktionierenden, hydrogeologischen Modell in das Netzwerk einbringen“, erklärt der Geschäftsführer. Neben der Überwachung des Wasserwerks sind einige Husumer Wasserleitungen mit Sensoren ausgestattet, die Druck, Durchflussgeschwindigkeit, Temperatur und Fließrichtung messen. „Einen Wassermangel bemerken wir genauso frühzeitig wie einen plötzlich stark erhöhten Bedarf und können so rechtzeitig eingreifen“, erläutert Norbert Jungjohann und fährt fort: „Wichtig sind uns besonders Indikatoren, die uns anzeigen, ob und wann ein Brunnen droht, deutlich weniger Trinkwasser zu fördern oder ganz auszutrocknen. Mit Hilfe solcher Anhaltspunkte können wir künftige Planungen für das Brunnenfeld dann nachhaltig und zielgenau umsetzen.“
Landesübergreifende Strukturen schaffen
Gleichzeitig möchte die Husum Netz gemeinsam mit den Projektpartnern – zu denen auch die Christian-Albrechts-Universität (CAU), Kiel gehört – Frühindikatoren für einen potenziellen Wassermangel entwickeln. „Der Klimawandel und seine Auswirkungen machen nicht vor Ländergrenzen halt“, so Geschäftsführer Norbert Jungjohann. „Es ist deshalb wichtig, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu verstärken, gemeinsame Lösungen zu entwickeln und voneinander zu lernen.“ Die Federführung bei Poseidon hat das Climate Cluster der University of Southern Denmark (SDU). Projektpartner auf deutscher Seite sind unter anderem die CAU, die hydro & meteo GmbH und die Stadtwerke Norderstedt. Von dänischer Seite sind weitere Experten mit im Boot. „Im ersten Schritt möchten wir Daten aus verschiedenen Quellen verfügbar und für die Projektpartner auswertbar gestalten. Durch das sinnvolle Vernetzen werden wir ganz neue Erkenntnisse gewinnen. Nur so können wir auch Wissen über die Veränderungen des Grundwassers aufbauen“, so Jungjohann weiter. Denn der Grundwasserspiegel kann durch die Klimaveränderung absinken oder ansteigen. Abgestimmt wird das alles mit den bestehenden Klimaschutzplänen für Schleswig-Holstein, mit Hochwasserkarten sowie regionalen Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zum Wassergefahrenmanagement.
Smartes Wassernetz
Die Husum Netz GmbH hat in den vergangenen Jahren viel in die Sicherheit der Wasserversorgung investiert. Das Wassernetz ist durch die eingebauten Sensoren inzwischen smart. „Wir erfahren dadurch in Echtzeit, wie viel Wasser gerade in welchem Gebiet unseres Netzes abgenommen wird und können auch Rückschlüsse auf die Qualität des Wassers in dem entsprechenden Abschnitt ziehen.“ Kleinste Undichtigkeiten können bemerkt werden, bevor es zum Wasserrohrbruch kommt.
„Auch wenn wir in Husum sehr gut aufgestellt sind, ist Wasserverschwendung in Zeiten des Klimawandels nicht angebracht“, sagt Jungjohann und ergänzt: „Wir sollten alle sparsam mit dem kostbaren Gut umgehen.“
Ansprechpartner für die Presse:
Norbert Jungjohann
Stadtwerke Husum Netz GmbH
Am Binnenhafen 1
25813 Husum
Telefon 04841 8997-140
E-Mail: presse@husumnetz.de