Energie für Neues

15. Januar 2018

Aus zwei mach eins

Stadtwerke Husum nehmen Nahwärme-Leitung in Betrieb – neues Blockheizkraftwerk in der Gemeinschaftsschule

HUSUM. Durch ein kurzes Stück Leitung ist die Jahnhalle nun mit der Gemeinschaftsschule Husum Nord (GHN) verbunden: Hindurch fließt heißes Wasser für die Wärmeversorgung, erzeugt im neuen Blockheizkraftwerk, das im Keller der Schule installiert wurde. Geplant und gebaut hat das MiniKraftwerk die Stadtwerke Husum GmbH (Stadtwerke Husum) im Rahmen ihrer Nahwärme-Kooperation mit der Stadt. Das kommunale Unternehmen kümmert sich ebenfalls um den Betrieb der effizienten Anlage, die jetzt in Betrieb genommen worden ist. Sie vereint die beiden Heizanlagen, über die bisher jeweils eines der beiden Gebäude versorgt worden ist, zentral in der GHN. Die neue Lösung erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme per Kraft-Wärme-Kopplung. Der Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Ergänzt wird die Anlage durch einen Wärmespeicher. Damit wird ein möglichst gleichmäßiger Betrieb des Blockheizkraftwerks sichergestellt. „Durch die Nähe der beiden Gebäude zueinander konnten wir ein kleines Wärmenetz realisieren, das über eine statt bisher zwei Heizanlagen betrieben wird. Das spart nicht nur Platz und Kosten, die neue Kraft-Wärme-Kopplung arbeitet auch wesentlich effizienter und damit klimaschonender“, informiert Benn Olaf Kretschmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Husum. In der Sporthalle steht nun lediglich ein Wärmetauscher, der die Wärme des Nahwärmeverbunds in die Haus-Heizinstallation überträgt.

CO2-Bilanz verbessert

Gegenüber der bisherigen Lösung reduzieren sich mit dem neuen Blockheizkraftwerk die Emissionen von Treibhausgasen um rund 45 Prozent. Pro Jahr fallen so rund 70 Tonnen weniger Kohlendioxid (CO2) an. Zum Vergleich: Eine Tonne Treibhausgas-Emissionen entspricht etwa der Menge, die pro Reisendem bei einem Flug von Hamburg nach New York anfallen würde. „Durch die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme ist der Wirkungsgrad deutlich höher als bei reinen Heizanlagen“, erklärt Benn Olaf Kretschmann. Ein weiteres Plus für die Umwelt ergebe sich aus dem eingesetzten Energieträger Erdgas: Im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Öl schneide Erdgas gut ab, weil es besonders schadstoffarm verbrenne. Grund dafür sei der geringe Kohlenstoffanteil.

Rundum-sorglos-Paket für die städtischen Liegenschaften

Die Stadtwerke Husum haben die Anlage für Gemeinschaftsschule und Jahnhalle geplant, gebaut und bezahlt. Sie betreiben diese auch. Dieses sogenannte Contracting funktioniert ähnlich wie ein AutoLeasing-Vertrag: Die Stadt zahlt pro abgenommener Kilowattstunde Wärme einen Preis; die Anlage selbst bleibt Eigentum der Stadtwerke. „Als Unternehmen mit kommunalem Anteilseigner ist es uns wichtig, die Stadt beim Klimaschutz zu unterstützen, das tun wir mit diesem Rundum-sorglos-Paket“, betont Benn Olaf Kretschmann und fügt an: „Das größte Einsparpotenzial besteht bei Gebäuden, die noch nicht nach den aktuellen Energie-Verordnungen errichtet worden sind, so wie hier.“

Modernisieren der Wärmeversorgung

Die Wärmewende sei zentraler Bestandteil zum Gelingen der Energiewende, meint der Stadtwerke-Geschäftsführer. „Wir zeigen Wege zu einer langfristig umweltschonenden und effizienten Energieversorgung nicht nur auf, sondern realisieren sie auch“, betont er. Im Frühjahr 2017 hatten Stadtverwaltung und Stadtwerke Husum beschlossen, bei der Wärmeversorgung öffentlicher Einrichtungen gemeinsam neue Wege zu gehen. Kern der Vereinbarung ist das sogenannte Wärmecontracting für drei städtische Liegenschaften. Das Ziel: Die Wärmeversorgung zu modernisieren und gleichzeitig effizienter und umweltschonender zu machen. Bereits Anfang Dezember ging in der Bürgerschule in der Assmussenstraße eine ähnliche Anlage in Betrieb. Auch das Rathaus soll über ein Nahwärmenetz mit den Stadtwerken verbunden und beheizt werden. Das Projekt wird 2018 realisiert werden.

Bild: Kilian Wielgosch, Projektentwickler für Energiesysteme bei den Stadtwerken Husum, beim ersten Testlauf des neuen Blockheizkraftwerks.

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Doris Hartung-Schach
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