Energie für Neues

10. Februar 2016

Sicherheit im Husum Bad

Stadtwerke Husum schulen Mitarbeiter regelmäßig im Umgang mit sensiblen Situationen

Dass es vergangene Woche im HusumBad zu einer Belästigung von zwei Mädchen gekommen ist, bewegt die Geschäftsführung der Stadtwerke Husum sehr. Dies umso mehr, weil der Betreiber des Bads sich seit geraumer Zeit mit Übergriffen ähnlicher Art in anderen Bädern befasst und bereits Vorsorgemaßnahmen ergriffen hat. „Uns ist es wichtig, dass sich alle Badegäste – egal welcher Herkunft – im HusumBad sicher fühlen“, sagt Benn Olaf Kretschmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Husum. Im HusumBad hängt seit Wochen ein Plakat mit bildlich sehr klar dargestellten Ethik- und Benimmregeln. Zudem gibt es Aushänge in arabischer, russischer, türkischer, englischer, französischer und deutscher Sprache: Auch diese beschreiben, was in deutschen Bädern gilt. „Unser Badpersonal ist qualifiziert und im Umgang mit sensiblen Situationen speziell geschult“, informiert der Geschäftsführer und fügt an: „erst kürzlich fand wieder ein Seminartag dazu statt.“ Über die vorgeschriebene Badeaufsicht hinaus finden im HusumBad seit geraumer Zeit die regelmäßigen Rundgänge durch die Saunen, die Schwimmhalle, die Umkleiden und Toiletten in verkürzten Abständen statt. Spezielle Hinweise auf installierte Kameras sollen potenzielle Straftäter abschrecken. „Die Kollegen im Bad sind stets sehr wachsam. Und doch können sie ihre Augen nicht gleichzeitig überall haben“, führt er aus. Er bittet Badegäste zu melden, wenn ihnen etwas seltsam vorkommt. Dann könne in den meisten Fällen Missverständnisse aufgeklärt oder ein Delikt noch verhindert werden. „Wir verurteilen jede Art von Missachtung geltender Regeln scharf“, führt er aus. Sie führen konsequent zu Anzeigen bei der Polizei und Hausverbot.

Infoveranstaltungen geplant – Verstehen lernen

„Es handelt sich immer um Einzelne, die unangenehm auffallen – ob deutsche oder ausländische Badegäste“, informiert Michael Jordt, Leiter des HusumBads. Aktuell erschweren diese die Integration ganzer Herkunftsgruppen. Denn im Fall der beiden Mädchen ist die Täterfrage seines Wissens noch offen. Michael Jordt weiß von Kollegen anderer Bäder, dass sich manch junger Mann aus einem anderen Kulturkreis schwer tut mit dem Anblick knapp bekleideter Frauen und den Anweisungen weiblichen Aufsichtspersonals. „Sie müssen unsere Kultur kennenlernen und lernen, mit unseren Freiheiten umzugehen. Dabei wollen wir ihnen helfen“, betont er. Die Stadtwerke Husum stehen mit dem Flüchtlingsbeauftragten des Kreises Nordfriesland und mit der Stadtverwaltung Husum in engem Kontakt. Ziel des Austauschs ist es, geeignete, sinnvolle Maßnahmen zu entwickeln, die ein friedliches und sicheres Miteinander fördern. „Geplant sind bereits Infoveranstaltungen im Bad, in denen wir Ankommende aus fremden Kulturen mit unseren Gepflogenheiten vertraut machen wollen“, erläutert Michael Jordt. Denn Husum wird durch die Aufnahme von mehr Flüchtlingen noch internationaler werden. Die Stadtwerke wollen durch Aufklärung einen Beitrag zur Integration leisten.