Energie für Neues

17. Oktober 2017

Neues Bad eröffnet Chancen

Das erste Grobkonzept für den Nachfolger des in die Jahre gekommenen HusumBads liegt jetzt vor.

Die Bäderzukunft Husums gewinnt an Konturen: Das erste Grobkonzept für den Nachfolger des in die Jahre gekommenen HusumBads liegt jetzt vor: ein neues attraktives Bad mit regionaler Strahlkraft, in dem sich Einheimische wie Touristen gleichermaßen wohl fühlen – egal, ob sie sich sportlich betätigen oder ihre Freizeit genießen wollen. Der Entwurf ist von der Projektgruppe „Neues Schwimmbad“ erarbeitet worden. An ihrer Seite haben sie als Berater die Deutsche Sportgaststättenbetriebs- und Planungsgesellschaft mbH & Co. KG (DSBG). Die hat nicht nur als Planungsgesellschaft einen Namen, sondern betreibt auch selbst erfolgreich Bäder unterschiedlicher Größe und Art. In das Konzept sind die Bedürfnisse wesentlicher Nutzergruppen und deren Anregungen ebenso eingeflossen wie Erfahrungen der DSBG. Auch Ergebnisse aus Analysen über Wettbewerber, Wirtschaftlichkeit, Demografie, Trends und Nutzerverhalten wurden von der Projektgruppe in die Betrachtung einbezogen. Der Projektgruppe gehören neben Bürgermeister Uwe Schmitz, der Leiter des Bauamts, der Kämmerer, die Gleichstellungsbeauftragte und Entsandte je-der Fraktion ebenso an wie der Leiter des HusumBads und der Geschäftsführer der Stadtwerke Husum. Seit Mai haben sie in vier Sitzungen und einem Workshop mit Vertretern von wesentlichen Nutzergruppen gemeinsam entwickelt, welche Art und Größe von Bad für Husums Zukunft förder-lich ist. Zum Workshop mit den Nutzergruppen waren Vertreter von Schulen und Vereinen sowie von institutionellen Badegästen eingeladen, um zu erfahren, was das neue Bad aus ihrer Sicht können soll.

Mit Neubauprojekt Standort fördern

„Wir wollen das Projekt auch aktiv für die Standort- und Regionalentwicklung nutzen“, erklärt Benn Olaf Kretschmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Husum, die im Auftrag der Stadt die städti-schen Bäder betreiben. „Ein Bestreben des Badneubaus ist es auch, die Zahl der Gäste von bisher 150.000 auf rund 180.000 zu erhöhen und neue Kundengruppen zusätzlich anzulocken“, fügt er an und ergänzt: „der Neubau soll sich möglichst positiv auf den Standort Husum auswirken.“ Deshalb prüfe die Projektgruppe auch genau, wo Synergien zum Nutzen der Stadtentwicklung gehoben werden könnten – das Spektrum reiche von Hotellerie über neue Tourismusprojekte bis zu Sport und Schulen. Als nächste Planungsschritte stehen die Standortsuche und die Sondierung von Fördermöglichkei-ten an. Was Projektgruppe, DSBG und Stadtwerke entwickeln, wird dem Hauptausschuss als Ent-scheidungsgrundlage dienen. „Wenn Standort und mögliche Fördermittel feststehen, wollen Stadt und Stadtwerke den Bürgerinnen und Bürgern das Konzept präsentieren und ihre Anregungen aufnehmen“, erklärt Benn Olaf Kretschmann. Im Frühjahr 2018 soll – nach heutigem Stand – die Beschlussfassung durch den Hauptausschuss erfolgen, danach ist eine öffentliche Präsentation des Planungsstands und des weiteren Vorgehens vorgesehen.

Laufendes Investment in Lebensqualität

„Die Zeit drängt“, sagt der Stadtwerke-Chef und erinnert: „Das HusumBad ist über 40 Jahre alt. Es instand zu halten wird technisch immer anspruchsvoller und kostet jedes Jahr mehr Geld; wir se-hen darin aber ein Investment in die Lebensqualität. Deshalb tun wir das solange, bis das neue Bad steht.“ Er verschweigt jedoch nicht, dass der Fortbestand des HusumBads bereits laufend un-tersucht und mit Statikern begutachtet wird. Von daher hoffen er und die Stadt, dass der Neubau in etwa fünf Jahren realisiert sein wird. „Solange halten wir das HusumBad hoffentlich attraktiv am Leben“, resümiert Benn Olaf Kretschmann.

Ganzheitliches Denken hilft sparen

In Husum geht es streng nach Plan zum neuen Bad, um mit Sicherheit das Richtige zu tun. „Das Vorgehen entspricht den DIN-Normen für die Planung öffentlicher Bäder“, erklärt Dr. Christian Kuhn, Geschäftsführer der DSBG. Er gilt als Koryphäe in der Bäderbranche mit viel Wissen über die Tücken des Alltags, betreibt die Gesellschaft doch selbst sechs Bäder – von der großen Ther-me bis zum kleinen Hallenbad. „Mit der DSBG haben wir Experten mit an Bord, die 40 Jahre Erfah-rung als Betreiber und umfassendes Know-how im Freizeitmarkt haben“, erklärt Benn Olaf Kre-tschmann. Er ist überzeugt: „Ihr Wissen und ihre Erfahrung – gepaart mit den ortspezifischen Be-sonderheiten – bilden eine solide Grundlage für die Neukonzeption der Badelandschaft in Husum.“ Die Kosten eines Bads, wie Dr. Christian Kuhn erklärt, setzen sich aus der Investition für den Neu-bau und die Betriebskosten über die gesamte Laufzeit zusammen. Die Investition mache am Ge-samtbetrag in der Regel eben nur einen Teil aus. Daher lege der DSBG großen Wert auf eine aus-gewogene Abwägung zwischen kurz- und langfristigen Aspekten. „Wir sind für einen wichtigen Be-reich der Sport- und Freizeitqualität in Husum verantwortlich“, betont Benn Olaf Kretschmann, „und diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst.“

Standort und Förderung bestimmen Gestaltung

Das jetzt erstellte Grobkonzept ist Basis für das Raumprogramm und damit Voraussetzung, um Größe und Lage des erforderlichen Grundstücks zu bestimmen. Für Standortwahl und Ausgestaltung mit entscheidend ist, ob Förderkriterien für öffentliche Mittel erfüllt werden sollen. „Diese kön-nen das Konzept noch beeinflussen und gegebenenfalls etwas verändern“, erklärt der Stadtwerke-Geschäftsführer die Situation. Potenziell geeignete Grundstücke werden nach einem umfangreichen Katalog bewertet. Stehen der Standort und die Finanzierung fest, kann mit der Planung begonnen werden. „Über den Stand der Planungen informieren Stadt und Stadtwerke über die Presse kontinuierlich die Öffentlichkeit“, betont Benn Olaf Kretschmann. Zudem würden relevante Zwischenergebnisse den Bürgerinnen und Bürgern in öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt werden.