Energie für Neues
19. März 2025
Husum Netz bringt 2025 „smartes Trinkwasser“ weiter voran
Ein Großteil des Trinkwassernetzes ist bereits digitalisiert – Projekt soll 2026 abgeschlossen sein – Weltwassertag am 22. März erinnert an bewussten Umgang mit „Lebensmittel Nummer eins“
HUSUM. Aufgabe von Netzbetreibern und Versorgern ist es, die Trinkwasserversorgung in ihrer Region sicherzustellen. Die Husum Netz GmbH (Husum Netz) hat darauf ein besonderes Augenmerk gelegt und verfolgt seit Jahren ein innovatives Projekt: Nach und nach digitalisiert der Netzbetreiber das Trinkwassernetz in Husum und Mildstedt. Insgesamt 22 Sonden sind nötig, um das gesamte Netz digital überwachen zu können. Mithilfe der Sonden können beispielsweise Leckagen frühzeitig entdeckt werden, sodass der Verlust von Wasser vermieden werden kann. „Wir haben bereits 65 Prozent des Netzes digitalisiert, 2026 sind wir mit dem Projekt fertig. Dann können wir das gesamte Netz überwachen und auch wichtige Rückschlüsse auf den Verbrauch in bestimmten Gebieten ziehen“, sagt Sönke Eggers, Technischer Leiter bei der Husum Netz. Insgesamt sind 22 Messpunkte nötig, um das gesamte Netz überwachen zu können. „Davon sind 13 bereits im Dienst, in diesem Jahr installieren wir sieben weitere“, berichtet Udo Jens, Netzmanager Gas und Wasser bei der Husum Netz. Er erläutert, dass die Einsparung von Verlusten ein wichtiges Ziel bei dem Projekt sei, weist aber darauf hin: „Wasser zu sparen ist eine Aufgabe von uns allen, jeder und jede Einzelne ist in der Verantwortung, sorgsam mit dem Lebensmittel Nummer eins umzugehen. Der Weltwassertag erinnert uns jedes Jahr aufs Neue daran.“
Sonden übermitteln Live-Daten
Die Sonden im Trinkwassernetz übermitteln Live-Daten zum Verbrauch. Aus der Fließgeschwindigkeit können die Mitarbeitenden der Husum Netz die Fließmenge errechnen. Auch zur Fließrichtung leitet das System an die Zentrale bei der Husum Netz weiter. „In einem engmaschigen Trinkwassernetz ist die Fließrichtung nicht immer eindeutig“, erläutert Udo Jens. Auch wenn beispielsweise der Geräuschpegel von einer definierten Norm abweicht, ist die Husum Netz im Bilde. Bei Auffälligkeiten schickt das System sogar eine Textnachricht an die zuständigen Techniker. So können die Experten sofort Rückschlüsse auf möglicherweise unentdeckte kleine Leckagen und damit Wasserverluste ziehen. Mithilfe der Sonden kann auch die Temperatur im Trinkwasser gemessen werden. Das kann mancherorts in heißen Sommern hilfreich sein, da eine zu hohe Temperatur einen guten Nährboden für schädliche Keime bietet. „Bei uns in Husum spielt das aber keine Rolle, diese Situation haben wir hier nie“, gibt Udo Jens Entwarnung und fügt an: „Trotzdem überwachen wir das, wenn uns die Sonden schon die Möglichkeit dazu geben.“ In den Zonen, die schon vollständig mit Messpunkten ausgestattet sind, kann die Husum Netz auch genau analysieren, wie viel Wasser dort zu welchem Zeitpunkt verbraucht wird. Dann kann auch schnell festgestellt werden, wenn es Abweichungen im Verbrauch gibt. Diese Abweichungen wiederum lassen Rückschlüsse auf kleine undichte Stellen zu. Und nicht nur das: die genaue Kenntnis über den Verbrauch ermöglicht es, das Netz an den Bedarf anzupassen, also beispielsweise zu verkleinern, wenn ohnehin eine Sanierung ansteht. „Wir haben bereits vier Zonen, in denen wir durch die Auswertung sicher sagen können, dass es absolut keine Leckagen gibt. Ende 2026 wird das für das gesamte Trinkwassernetz möglich sein“, schließt Udo Jens.