Energie für Neues
20. Oktober 2017
Stadtwerke sind Wirtschaftsmotor
Von jedem Euro bleiben 57 Cent vor Ort
Mehr als 15.800 Tonnen Treibhausgase haben die Stadtwerke Husum GmbH (Stadtwerke Husum) und ihre Netztochter Stadtwerke Husum Netz GmbH (Husum Netz) dem Klima in 2015 erspart. Zu diesem Ergebnis kommt die Standortbilanz des Unternehmens, die jetzt vorliegt. „Wir haben erstmals ermitteln lassen, welchen Beitrag wir mit unserem Handeln für den Umweltschutz und die Wirtschaftskraft am Standort beitragen“, erklärt Benn Olaf Kretschmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Husum. Die Untersuchung des Beratungsinstituts Eckart und Partner GmbH zeigt: Unterm Strich fließen von jedem Euro, den die Stadtwerke für gelieferte Energie und Wasser sowie für Dienstleistungen einnehmen, 57 Cent zurück in die Region. „Wir konzentrieren unsere Unternehmensstrategie auf die Entwicklung unserer Heimatregion. Denn darin liegt nicht nur die Zukunft der Bürgerinnen und Bürger sowie der Kommune, sondern auch die der Stadtwerke Husum inklusive ihrer Netztochter“, betont der Stadtwerke Chef. Untrennbar damit verbunden sei die Gestaltung der Energiewende vor Ort.
2.984-mal um die Erde
Im Rahmen ihrer Klimastrategie bauen die Stadtwerke Husum ihre Eigenerzeugung an Strom und Wärme aus erneuerbaren Quellen aus. Hinzu kommen Programme, über die sie Mieter, Hauseigentümer und Sanierer etwa bei der Erhöhung der Energieeffizienz von Wohngebäuden unterstützen. Dazu zählen Energieberatung, oder auch Energiesparhelfer aus dem Online-Shop. Für Privatkunden beschaffen die Stadtwerke seit 2010 ausschließlich Ökostrom; er kostet sie keinen Aufpreis. „Auch Elektromobilität leistet einen Beitrag zum Klimaschutz. Mit Ökostrom betankt fahren diese Fahrzeuge klimaneutral“, erläutert Benn Olaf Kretschmann. Seit vergangenem Jahr bauen die Stadtwerke Husum das Engagement für diese Art der Zukunftsmobilität sukzessive aus: mit neuen Ladesäulen für Nordfriesland sowie eigenen Fahrzeugen. 15.878 Tonnen Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid konnten dem Klima in 2015 durch das Maßnahmenbündel der Stadtwerke Husum und ihrer Netztochter erspart werden. „Um die Menge anschaulicher zu machen: Soviel klimaschädliche Treibhausgase würde ein Mittelklasse-Auto mit einem durchschnittlichen Benzinverbrauch ausstoßen, wenn es 2.984-mal die Erde umrunden würde“, erklärt der Stadtwerke-Geschäftsführer.
Arbeit für rund 240 Menschen
Mehr als die Hälfte der Wertschöpfung – nämlich 57 Prozent – von Stadtwerken und Husum Netz bleibt vor Ort, rechnet man den Energiebezug nicht mit ein. Im Detail entfallen 21 Prozent der Wertschöpfung auf Investitionen in der Region und Aufträge an Unternehmen. Weitere 17 Prozent verbleiben in Form von Steuern, Abgaben und Gewinnausschüttung an die Kommune in der Region. Hinzu kommen Löhne, Gehälter und Altersbezüge in Höhe von 19 Prozent. Aufträge bei Baumaßnahmen vergibt die Husum Netz vornehmlich an heimische Unternehmen: „Wir arbeiten gut und gerne mit dem lokalen Handwerk und regionalen Fachfirmen zusammen“, betont Norbert Jungjohann, Geschäftsführer der Husum Netz. Im vergangenen Jahr tätigte das Unternehmen etwa Investitionen in die Netzmodernisierung von 2,5 Millionen Euro; der Löwenanteil entfällt dabei auf die Infrastruktur zur Förderung und Verteilung von Trinkwasser. Allein 1,1 Millionen Euro brachte die Husum Netz in den vergangenen drei Jahren für die Sanierung von Leitungsabschnitten oder den Bau von Brunnen auf. Durch Auftragsvergabe an regionale Firmen tragen Stadtwerke Husum und Husum Netz indirekt zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Husum und Umgebung bei. Insgesamt waren in 2015 in der Region rund 244 Menschen direkt oder mittelbar durch die Tätigkeiten des Unternehmens beschäftigt.
Hohe Qualität bei der Versorgung
Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen profitieren die Menschen der Region vor allem von der hohen Versorgungsqualität der Husum Netz. „Durch unsere Investitionen halten wir unsere Netze für Strom, Erdgas und Trinkwasser modern und bereiten sie auf die Herausforderungen der Zukunft optimal vor“, betont Norbert Jungjohann. Die rund 28.000 Netzkunden waren 2015 durchschnittlich weniger als eine Minute ohne Strom – bundesweit liegt der Wert bei 12,7 Minuten. Auf Erdgas verzichten mussten Husumer nur etwa sechs Sekunden, in Deutschland belief sich die Dauer auf 1,7 Minuten.
Lebensqualität fördern durch Steuern und Löhne
Direkt beschäftigen die Stadtwerke rund 110 Mitarbeitende. Weitere zwölf Menschen machen ihre Ausbildung bei den Stadtwerken Husum. Damit sind mehr als 11 Prozent der Stadtwerke-Mitarbeiter Auszubildende. „Anderen nordfriesischen Unternehmen ähnlicher Größe und Struktur haben eine Ausbildungsquote von 7,2 Prozent; wir liegen deutlich drüber“, ordnet Benn Olaf Kretschmann den Wert ein. „Die Energiewende und der Wettbewerb stellen uns vor große Herausforderungen. Gut ausgebildete junge Menschen, die im Team mit erfahrenen Kollegen arbeiten, sind wichtig, um diese Zukunftsaufgaben zu meistern. Und das bringt auch die Region voran“, erläutert der Geschäftsführer. Durch die Vergabe von Dienstleistungen und Aufträgen sichern die Stadtwerke indirekt weitere 89 Arbeitsplätze, wie die Standortbilanz zeigt. Die Personalausgaben und die daraus resultierende Kaufkraft der direkten und indirekten Beschäftigten tragen zu weiteren 34 Arbeitsplätzen in der Region bei.