Energie für Neues

13. März 2017

Bagger­schaden am Bahndamm

Baggerarbeiten haben am Sonntagvormittag zu einem Erdschluss in der Stromversorgung in Husum geführt

HUSUM. Baggerarbeiten haben am Sonntagvormittag (12. März) zu einem Erdschluss in der Stromversorgung in Husum geführt. Die Störung ist gegen 9 Uhr gemeldet worden. In der Folge wurden zur Eingrenzung der Störungsstelle Umschaltungen im Netz der Stadtwerke Husum Netz GmbH (Husum Netz) durchgeführt. Um 10:30 Uhr waren nach mehreren kurzzeitigen Unterbrechungen alle Kunden wieder mit elektrischer Energie versorgt. Betroffen waren Haushalte in Teilen von Husum sowie Schobüll. Durch den Erdschluss kam es zu einem Komplettausfall der Telefonanlage von Stadtwerken Husum und Husum Netz. Ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden zwei Trafostationen sowie eine Datenleitung für die Fernüberwachung der Strominfrastruktur. „Höchste Priorität haben jetzt die Wiederherstellung der Kabelverbindungen im Bereich der Baustelle und unserer Telefonanlage. In einem zweiten Schritt kontrollieren wir die gesamte Technik zwischen zwei Knotenpunkten im Stromnetz und ersetzen Bauteile, wo notwendig“, erörtert Norbert Jungjohann das weitere Vorgehen.

Eingeschränkt erreichbar

Die Mitarbeiter beider Unternehmen sind aktuell nur über eine einzige Telefonleitung oder per E-Mail erreichbar. „Wer die Stadtwerke anrufen will, braucht im Augenblick viel Geduld“, erklärt Norbert Jungjohann, Geschäftsführer der Husum Netz. Auch die Störungsmeldung per Telefon läuft auf diese Leitung. Deshalb appelliert er: „Für Anfragen, die keine akute Störung der Energie- oder Wasserversorgung sind, bitten wir, diese per E-Mail zu schicken oder bis Mitte der Woche abzuwarten.“ Derzeit arbeite das Unternehmen mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Telefonanlage.

Beherzter Einsatz

Ursache des Ausfalls waren Arbeiten der Deutschen Bahn an den Gleisen der Marschbahn. Dabei wurden Kabel der Mittel- und Niederspannung sowie eine Datenleitung für die Steuerungstechnik der Husum Netz beschädigt. „Wir gehen davon aus, dass es zu einer leitenden Verbindung zwischen dem Mittelspannungskabel und der Datenleitung kam. Dadurch wurde ein vielfach höherer Strom durch die Leitung an die angeschlossenen Fernmeldeanlagen übertragen“, erläutert Norbert Jungjohann und fügt an: „Dies wiederum zerstörte Fernmeldeverteiler in der Transformatorstation der Deutschen Bahn so-wie in unserer Schaltanlage auf dem Stadtwerke-Gelände. Teile sind durchgeschmort, sie gingen buchstäblich in Rauch auf.“ Die alarmierte Feuerwehr sorgte mit einem speziellen Aggregat für den Luftaustausch, um die Anlagen zu entrauchen. „Die Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften war außerordentlich gut“, betont der Netze-Chef. Während der Eingrenzung und Behebung der Störung waren elf Mitarbeiter der Husum Netz und deren Dienstleister im Einsatz. „Wir konnten sofort weitere Fachkräfte mobilisieren, die mit großem Engagement den Bereitschaftsdienst unterstützt haben“, bedankt sich Norbert Jungjohann.

Teile der Fernüberwachung laufen über Umwege

Wegen des Schadens an der Datenleitung sind Teile der Fernwirktechnik eingeschränkt. Normalerweise sorgt diese dafür, dass Warn- und Alarmmeldungen automatisiert abgesetzt werden. „Vereinzelte Meldungen aus dem Mittelspannungsnetz treffen momentan nicht direkt bei uns ein. Im Falle eines weiteren Erdschlusses würde der vorgelagerte Netzbetreiber dies aber erkennen und uns umgehend informieren“, erläutert Norbert Jungjohann. Die Meldetechnik für die Infrastruktur von Erdgas, Wasser, und Wärme seien voll funktionsfähig, ebenso diejenigen Teile des Stromnetzes, die nicht in direkter Verbindung mit der beschädigten Leitung stünden.